Es war einmal ein Perlentaucher namens Tiago, der lebte im weit entfernten Portugal. Er war nicht wie die anderen, die jeden Tag aufs Feld oder zum Meer gingen, um dort ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Tiago rannte und trainierte von morgens bis abends, um seinen Körper fit zu halten.
Tiago nahm nämlich einmal pro Jahr am traditionellen Perlentauchen teil, und jedes Mal sammelte er die meisten Perlen von allen. Wenn er sie dann verkaufte, verdiente er so viel Geld, dass er den Rest des Jahres nicht mehr arbeiten musste. Er hatte also genug Zeit zum Trainieren, um im nächsten Jahr wieder der Beste zu sein.
Das traditionelle Perlentauchen wurde von der Königin Branca de Guadalajara veranstaltet. Diese Tradition war entstanden, als spanische Seefahrer der Königin eine riesige und ungewöhnlich schöne Perle mitbrachten. Sie nannten sie Peregrina – die Pilgerin.
Da Branca eine kluge und gütige Herrscherin war, wollte sie sich bei ihren Untertanen bedanken. Die schöne Perle brachte sie auf die Idee, ein Perlentauchen zu organisieren.
Doch an der Küste Portugals gibt es gar keine Perlen. Deshalb luden die königlichen Pagen jedes Jahr eine Truhe mit Perlen aus dem Pazifikraum auf ein Boot und fuhren damit aufs Meer. Nicht weit von der Küste warfen sie alle Perlen ins Wasser. Wer genug Mumm hatte, konnte versuchen, sie vom Meeresboden aufzusammeln. Und wem das gelang, der durfte sie behalten.
Als Tiago das Perlentauchen zum dritten Mal in Folge gewonnen hatte, entschied sein größter Konkurrent, der Fischer Fabio, dass es so nicht weitergehen konnte. Er musste etwas tun, um selbst beim nächsten Mal den Gewinn davonzutragen. Er überlegte und überlegte, aber es fiel ihm nichts ein.
Am Ende riet ihm seine Frau: „Warum lädst du Tiago nicht zum Mittag ein?“
Fabio schimpfte, dass das keine gute…