Pavol Dobsinsky
Drei Rosen auf einem Stiel
Ein Märchen aus der Sammlung des slowakischen Autors Pavol Dobšinsky. In der Liebe zählt nicht nur Schönheit, noch wichtiger sind Menschlichkeit und Güte.
Eine Geschichte aus der Sammlung des berühmten Märchenerzählers Hans Christian Andersen. Ayaz erbt eine große Summe Geld, aber schon bald hat er alles verprasst. Das Einzige, was ihm bleibt, ist ein alter, verbeulter Koffer. Aber Ayaz ist ein begabter Geschichtenerzähler und kann wirklich spannende Märchen erzählen. Damit kann er sogar die königliche Familie verzaubern.
Es war einmal ein Kaufmann, der war so reich, dass er ganze Straßen mit Gold pflastern konnte. Aber natürlich tat er das nicht! Er wusste, dass er mit seinem Geld gut umgehen musste. Tatsächlich war er so gut darin, dass er für jeden Euro, den er ausgab, zwei weitere verdiente. So häufte er immer mehr und mehr Geld an, bis er eines Tages friedlich einschlummerte und nie wieder aufwachte.
Nach seinem Tod bekam all sein Geld sein einziger Sohn, Ayaz. Dieser gab das Geld fröhlich aus. Er ging in Restaurants, aß leckere Gerichte und trank teuren Wein. Er ging auf Feiern und verkleidete sich am liebsten als Clown, weil er es lustig fand, albern auszusehen.
Manchmal warf er Geldstücke auch einfach in einen See – nur so zum Spaß! So hatte er bald das ganze Geld seines Vaters ausgegeben. Es blieben ihm nur vier Münzen, ein Paar löchriger grüner Socken und ein alter Bademantel aus Seide.
Ayaz sah jetzt wie ein Bettler aus und auch seine Freunde wollten nichts mehr mit ihm zu tun haben. Er war ihnen zu peinlich. Es gab nur einen Freund, der zu ihm hielt. Aus Mitleid schickte er ihm einen alten, verbeulten Koffer mit einer Nachricht. Dort stand: Leg alles, was du hast, in den Koffer. So kann nichts verloren gehen. Das war ein guter Rat, aber Ayaz besaĂź eigentlich gar nichts mehr, was er in den Koffer legen konnte.
Also kletterte er einfach selbst in den Koffer und dachte sich: „Was ist nur aus mir geworden? Warum habe ich das Geld von meinem Vater nur für den ganzen Blödsinn ausgegeben?“ Er war so traurig, dass er weinen musste. Die Tränen liefen ihm über sein Gesicht und tropften in den Koffer.
Aber jetzt bemerkte er: dies war kein normaler Koffer! Als er sich hinsetzte…