Pavol Dobsinsky
Der teuflische Knecht
Ein Märchen von einem Teufelchen, das einem armen Holzfäller sein letztes Stückchen Brot stiehlt. Als Luzifer davon erfährt, muss das kleine Teufelchen ein Jahr lang für den Holzfäller arbeiten.


Es war einmal ein herrlicher Garten. Rings um den Garten zog sich eine Hecke von HaselbĂĽschen, die jedes Jahr eine reiche Ernte an HaselnĂĽssen brachte. Jenseits des Gartens waren Felder und Wiesen mit KĂĽhen und Schafen. Diese trugen Blechglocken
Mitten im Garten gab es einen prächtigen Rosenstock mit vielen wunderschönen Rosen. Unter ihm lebte eine Schnecke, die sehr eingebildet war und den ganzen Tag nur herumprotzte.
„Wartet nur, bis meine Zeit kommt!”, pflegte sie zu sagen. „Ich werde mehr ausrichten als Rosen austreiben wie dieser Rosenstock, NĂĽsse tragen wie die HaselbĂĽsche oder Milch geben wie die KĂĽhe und Schafe!”
„Nun, ich habe groĂźe Erwartungen an Sie. Ich hoffe, ich werde alle diese groĂźartigen Dinge noch miterleben“, sagte der Rosenstock gelangweilt und unterdrĂĽckte ein Gähnen. „Darf ich fragen, wann es endlich so weit
„Keine Angst, warten Sie es einfach ab. Ich lasse mir Zeit! Weshalb sind Sie so ungeduldig? Sie haben solch eine Eile!“, erwiderte die Schnecke barsch.
Die Zeit verging und bald war ein ganzes Jahr verstrichen. Die Schnecke lag noch immer auf derselben Stelle im Sonnenschein unter dem Rosenstock. Dieser bildete wieder zahlreiche Knospen, die sich zu wunderschönen Blüten entfalteten. Rings um den Rosenstock herum summten
Die Schnecke kroch zur Hälfte aus ihrem Häuschen hinaus, streckte ihre FĂĽhler aus, schaute sich um und sagte mĂĽrrisch: „Alles ist beim Alten: der Rosenstock treibt Rosen aus, die HaselbĂĽsche tragen NĂĽsse und die KĂĽhe und Schafe geben Milch. Zu mehr sind sie nicht imstande!“
Der Sommer verstrich und es kam der Herbst. Das Wetter wurde ungemĂĽtlich
Dann wirbelten…