Es war einmal ein dichter Wald voller verschiedener Bäume. Einige wuchsen stolz, groß und aufrecht in die Höhe. Andere wiederum glänzten mit üppigen, ausladenden Kronen, wunderschönen Blüten oder Früchten. Jeder Spaziergang im Schatten dieser majestätischen Bäume war für die Waldtiere ein Vergnügen.
Nur ein Baum tief im Wald sah gänzlich anders aus als die anderen. Niemand wusste, warum sein Stamm so völlig verdreht und verbogen war. Seine Äste ragten lächerlich in alle Richtungen, einer nach oben, der andere nach unten. Dieser Baum hatte auch keine schöne Krone, sondern nur unordentliche Blätterbüschel. Er warf keinen großen Schatten und selbst, als er blühte, brachte er nur ein paar bescheidene Blüten hervor.
Die Bäume in seiner Umgebung verspotteten ihn daher ständig.
„Schau nur, wie krumm du bist!“, riefen sie. „So ein verdrehter Nichtsnutz!"
„Schau mich an, wie schön ich bin“, verglich sich der Baum mit dem Spitznamen „Waldflamme“ mit ihm. Seine Zweige waren wie kein anderer mit feuerroten BlĂĽten beladen. „Niemand blĂĽht schöner als ich. Ich dufte weit und breit, alle Bienen und Schmetterlinge kommen zu mir, alle Tiere bewundern mich. Aber du? Du bist vollkommen nutzlos.“
Der krumme Baum schwieg traurig.
Da meldete sich ein nahestehender Mangobaum zu Wort: „Wenn du wenigstens so viele FrĂĽchte tragen wĂĽrdest wie ich! Schau nur, wie saftig sie sind! Und wie lecker! Aber du weiĂźt ja nicht einmal, wie man FrĂĽchte trägt.“
Ein anderer Baum prahlte damit, der höchste von allen zu sein. Ein weiterer Baum damit, dass er die breiteste Krone hat und den meisten Schatten spendet.
Alle diese VorwĂĽrfe machten dem krummen Baum sehr zu schaffen. Aber er wagte es nur, schĂĽchtern zu flĂĽstern:
„BrĂĽder, warum verspottet ihr mich? Jeder von uns hat seinen Platz in dieser Welt. Ja, ihr seid groĂź und schön und mit FrĂĽchten beladen. Und ich…