Familie Kreuzspinne war gerade aus dem Urlaub zurĂĽck. Herr Kreuzspinne wischte sich mit einem Beinchen den SchweiĂź von der Stirn, mit dem zweiten und dem dritten hielt er seine Kinder fest und mit dem vierten umklammerte er den Koffer.
„Ich kann es kaum erwarten, ins Bett zu krabbeln“, verkĂĽndete Frau Kreuzspinne. Die Eltern gingen mit ihrer Kinderschar zu der nahegelegenen UnterfĂĽhrung, die schon seit einigen Monaten ihr Zuhause war.
Die Menschen hatten diese Unterführung erst vor kurzem gebaut. Für die Spinnen in der Nähe war sie ein wahrer Segen. Die scharfsinnigeren von ihnen hatten den Bau heimlich beobachtet, damit sie gleich die beste Ecke für sich besetzen konnten. Denn wer geht freiwillig in die Sträucher, wenn er ein festes Dach über dem Kopf haben konnte! Noch dazu mit so viel Platz, um einen ganzen Spinnenpalast zu bauen!
Familie Kreuzspinne bekam zwar nicht das GrundstĂĽck an der ersten Laterne, aber das war gar nicht schlimm. Die Sonnenstrahlen reichten schlieĂźlich bis zu ihrer Terrasse und jede unvorsichtige Fliege, die von SĂĽden kam, landete in ihrem Netz. Die Familie hatte so immer genug zu essen.
Als Familie Kreuzspinne jedoch nun zur UnterfĂĽhrung lief, staunte sie nicht schlecht, als ihr die ganze Nachbarschaft entgegenkam. Alle sahen zu Boden und ihre Augen glitzerten feucht.
„Hallo, Nachbarn, was ist denn los? Es gab doch wohl kein Feuer?“, fragte Herr Kreuzspinne.
„Schlimmer! Sie haben unsere Netze entfernt“, antwortete Herr Hauswinkelspinne. „Sie hatten Besen und Staubsauger. Staubsauger! Wir sind ihnen gerade so entkommen. Nach besten Kräften haben wir ihnen alle Fliegen und MĂĽcken vom Leib gehalten und das ist nun der Dank!“ Die ganze Schar brach in ein klägliches Gejammer aus.
Familie Kreuzspinne geriet in Panik. Ihr luxuriöses dreistöckiges Spinnennetz mit Ausblick hatte ein Staubsauger verschluckt? Frau Kreuzspinne beruhigte die weinenden Kinder und…