Diana sah das Krokodil an.
Das Tier erwiderte ihren Blick und grinste. Dabei entblößte es zwei Reihen glänzender weißer Zähne. Es schien, als hätte es Hunderte davon.
Diana wollte wegrennen, doch so sehr sie sich auch bemühte – sie kam nicht vom Fleck.
Das Krokodil war jetzt schon so groß, dass es kaum ins Zimmer passte. Und als es einen Schritt in ihre Richtung machte, schrie das Mädchen panisch auf – und erwachte.
Zitternd setzte sich Diana in ihrem Bett auf. „Es war nur ein Traum“, beruhigte sie sich. „Es ist noch Nacht, ich muss weiterschlafen.“
Doch als sie sich wieder in ihre weiche Bettdecke gekuschelt hatte, hörte sie ein seltsames Geräusch. Es klang genauso, wie wenn jemand auf einen Legobaustein tritt und versucht, nicht laut „Aua“ zu schreien.
Sie blinzelte eine Weile in die Dunkelheit. Dann sah sie plötzlich so etwas wie einen menschlichen Schatten. War dort wirklich etwas? Oder doch nicht? Schwer zu sagen.
„Ich weiß, dass du da bist“, flüsterte Diana. „Also zeig dich.“
Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte das Mädchen, dass an ihrem Bett eine Art Wichtel stand. Er war in einen langen Mantel gekleidet und hielt einen langen Hirtenstab in der Hand. Obwohl er unangekündigt mitten in der Nacht aufgetaucht war, sah er freundlich aus.
„Wenigstens einmal möchte ich durch dein Zimmer gehen können, ohne auf ein Spielzeug zu treten!“, seufzte der Wichtel.
„Entschuldigung“, sagte Diana. „Wer bist du?“
„Ich bin der Hüter der Träume“, antwortete er, „aber du kannst mich Abel nennen.“
„Was ist ein Hüter der Träume?“, fragte das Mädchen.
Abel erklärte ihr das sofort: „Ich sammle und verscheuche verirrte Träume.“
Diana sah ihn verständnislos an: „Das verstehe ich nicht.“
„Wie solltest du auch“, gab Abel zu und setzte…