In unserer Stadt wohnt bis heute ein Onkel. Alle Kinder nennen ihn Onkelnas. Nicht, weil seine Nase zu groß wäre oder etwa krumm. Nein, nein, seine Nase ist völlig in Ordnung. Sein richtiger Name ist… hm, das weiß eigentlich niemand mehr. Alle nennen ihn nur Onkelnas.
„Sieh nur, da ist Onkelnas“, schreien die Kinder, wenn sie ihn auf der Straße sehen, und rennen gleich zu ihm hin.
Und Onkelnas nimmt jedes Mal seine Gitarre zur Hand, lächelt in die erwartungsvollen Gesichter, hebt seine Nasenspitze und spielt voller Freude los. Und das ist das Besondere. Nicht, dass er Gitarre spielt. Sondern seine Nasenspitze. Die ist wirklich wichtig…
Vor einigen Jahren, als Onkelnas noch nicht Onkelnas war, schlenderte dieser Onkel einfach nur so durch die Straßen. Als würde er etwas suchen.
„Ich habe gerade nichts zu tun“, antwortete er, wenn ihn mal wieder jemand fragte, warum er nicht zur Arbeit ging.
Und so schlenderte er immer weiter.
Eines Morgens, oder besser gesagt, um ein Uhr mittags, wachte er davon auf, dass in seinem Bauch ein ganzes Blasorchester zum Marsch aufspielte.
„Hm… höchste Zeit für ein Frühstück.“ Er gähnte genüsslich, schlüpfte in seine Pantoffeln und schlurfte zum Kühlschrank. „Oh je, wieder komplett leer“, sagte der Onkel und kratzte seinen struppigen Kopf. Er warf einen Blick in sein Portemonnaie. „Oh je, das ist auch leer“, jammerte er wieder und kratzte sich am Bart.
Da fiel sein Blick auf die Gitarre, die in der Ecke an der Wand lehnte. Und sofort hatte er eine tolle Idee. Auf jeden Fall erschien ihm das so.
„Was, wenn ich meine Gitarre verkaufe?“, überlegte er laut.
Der Onkel mochte Musik. Er sang und spielte voller Begeisterung. Doch in letzter Zeit hatte er irgendwie keine Zeit zum Spielen, da er immer…