Auf dem Grund des tiefen Ozeans ragten zwischen Sand und Steinen die mächtigen Säulen eines bunten Korallenriffs empor. In diesem königlichen Riff lebten viele Meeresgeschöpfe – Fische, Krebse, Schnecken und Seegurken. Und sie würden sicher in Frieden und Harmonie zusammenleben, wenn dort nicht die heimtückische Krake Clementine ihr Unwesen getrieben hätte.
Clementine hatte eine außergewöhnliche Begabung: Sie konnte sich unsichtbar machen. Ständig wechselte sie ihre Farbe. Mal verschmolz sie mit dem Meeresboden und sah aus wie ein Stein, dann wurde sie grün wie die Algen oder gelb wie der Sand. Niemand konnte sie sehen, wenn sie es nicht wollte. Und Clementine nutzte diese Gabe, um den Bewohnern des Korallenriffs Streiche zu spielen.
Wenn ihr langweilig war, versteckte sie sich auf dem Meeresgrund und wartete, bis ein nichtsahnender Fisch oder ein Krebs vorbeikam. Dann sprang sie wie aus dem Nichts auf den armen Pechvogel und umschlang ihn mit ihren Greifarmen. Einfach so – zum Spaß.
Die Bewohner des Korallenriffs fanden das gar nicht lustig und sie überlegten, wie sie die Krake loswerden konnten. Zu den verängstigten Meeresbewohner gehörte auch Philipp. Der kleine Fisch hatte schon oft versucht, sich vor Clementine zu verstecken. Aber ohne Erfolg. Unter Wasser sieht es nämlich nicht so aus wie an Land. Oben auf dem Trockenen gibt es Bäume, Büsche und Häuser, und wenn ihr verstecken spielt, gibt es viele Plätzchen, wo niemand euch so schnell finden kann.
Im Meer jedoch gibt es aber weit und breit nur Wasser und auf dem Grund nur Sand und Steine. Auch auf dem Korallenriff gibt es keinen Ort, an den die Krake nicht hinkam. Ihr Körper ist nämlich wie aus Gummi. Und deshalb kann sie selbst durch die engsten Öffnungen rollen, kriechen oder klettern, ganz wie sie will.
Clementine war so schlau und durchtrieben, und ihre…