Betka fährt jeden Sommer in den Ferien zu ihren Großeltern. Oma Jolanka und Opa Stanko wohnen ganz in der Nähe, nur drei Dörfer entfernt. Auch dieses Mal freute sich das kleine Mädchen sehr, eine Woche bei ihnen zu verbringen. Beim Packen dachte sie darüber nach, wie sie ihnen beim Pflücken der roten Johannisbeeren helfen oder die fantastischen Rührkuchen ihrer Oma genießen wird.
Als Betka ihre Tasche gepackt hat, kontrollierte ihre Mutter vorsichtshalber noch einmal, ob sie auch nichts vergessen hatten.
„Hast du deine ZahnbĂĽrste mitgenommen?“
„Ja, sogar Zahnseide“, berichtete Betka stolz. Und sie hatte einen Badeanzug eingepackt. Direkt neben Omas Haus gibt es nämlich einen seichten Bach. Man kann dort nicht baden, sondern nur herumwaten und planschen, aber selbst im heiĂźesten Sommer war das Wasser sehr kalt.
Mit Hilfe ihrer Mutter lud Betka ihre Tasche in den Kofferraum des Autos. Papa erwartete sie bereits – beide Eltern wĂĽrden sie hinbringen, da sie Oma und Opa oft und gerne besuchen. Auch heute trinken sie gemeinsam Kaffee am Bach.
Sobald sie ihr Ziel erreicht hatten, sprang Betka schnell aus dem Auto. Sie wollte gerade zum Haus ihrer Oma rennen, als plötzlich etwas ihre Aufmerksamkeit erregte. In der Nähe des Baches entdeckte sie ein zotteliges braunes Knäuel. Es wimmerte leise.
Während ihre Eltern das Gepäck ausluden, sah sich Betka die Sache näher an. Es war ein Hundewelpe! Zuerst sah sie sich nach einem Hundebesitzer um. Aber nirgendwo war auch nur eine Menschenseele. Das Hundebaby sah verlassen aus.
Betka wusste, dass sie es sofort ihren Eltern sagen musste.
„Mama, Papa, schaut mal, hier hat jemand wohl seinen Welpen verloren“, rief sie traurig.
Papa kam näher und hob den nassen, frierenden Fellknäuel vorsichtig hoch: „Na komm her, Kleiner. Dir ist bestimmt kalt, nicht wahr?“
Betka und ihre Eltern…