In einem fernen Land wurden königlichen Eltern drei Söhne geboren. Die beiden Jüngeren, Arystan und Tolkyn, waren ganz normale Jungen. Sie liefen gemeinsam durch die Schlossgärten und fühlten sich in den Ställen mehr als zu Hause. Sie waren fest davon überzeugt, einmal königliche Ritter zu werden. Sie würden auf Pferden reiten, bei Turnieren gegen Gegner antreten, die Ehre der Damen und ihr Land gegen Feinde verteidigen.
Doch ihr ältester Bruder Sarsen war ganz anders. Solche Dinge interessierten ihn überhaupt nicht. Auch wenn er hinausging, hielt er kein Holzschwert und keinen Schild in der Hand. Stattdessen war er mit einem Korb voller Gemüse und Kräutern aus dem Schlossgarten bewaffnet. Am liebsten jedoch verbrachte er seine Zeit mit den Köchinnen und Köchen in der königlichen Küche. Er beobachtete sie bei der Arbeit und hatte tausende Fragen. Er bot Hilfe an, probierte und als er älter war, machte er sich Notizen und gab hier und da einen Rat. Im Laufe der Jahre gewöhnte man sich in der Küche an den Kronprinzen und freute sich sogar über seine Anwesenheit. Denn wer würde sich nicht über so viel Wissensdrang und Eifer freuen?
Der König aber teilte die Begeisterung seiner Köche nicht. „Der Junge ist schließlich der Erstgeborene!“, erklärte er verzweifelt. „Die Tradition besagt, dass er eines Tages die Herrschaft über das ganze Land erben wird. Soll er das Königreich etwa mit einer Kochmütze statt einer Krone und mit einem Kochlöffel statt einem Zepter in der Hand führen?“
Die hochgeborenen Eltern redeten ihrem Sohn deshalb gut zu. Sie bettelten. Sie erteilten Befehle. Sie zwangen ihn, gemeinsam mit seinen beiden Brüdern an der Ausbildung teilzunehmen. Sarsen war ganz gut im Umgang mit dem Schwert und auf dem Pferd. Man konnte aber sehen, dass er das Reiten nicht genoss und nicht einmal einen Bruchteil der Kraft…