Shizuko ist ein japanischer Name. Er bedeutet „ruhiges Kind“ und an Land nennen die Menscheneltern so ihre Töchter. In dieser Geschichte ist Shizuko jedoch kein Mädchen. Es ist ĂĽberhaupt kein Menschenkind und lebt nicht einmal an Land. Im Gegenteil: Shizuko lebt bei den japanischen RyĹ«kyĹ«-Inseln und ist ein Kugelfisch. Der heiĂźt so, weil er sich bei Gefahr zu einer Kugel aufblasen kann.
Seinen Fischeltern war es ganz egal, ob Shizuko ein Mädchen- oder ein Jungenname ist. Und für Shizukos Mama klang der Name so, wie wenn ein Bogen leise und sanft über die Saiten fährt. Auch Shizukos Vater gefiel der Name, aber aus einem anderen Grund. Er mochte Humor und als er sah, wie zappelig ihr kleines Ei war, musste er lachen:
„Das soll ein ruhiges Kind sein! Es ist noch ein Ei und kann schon jetzt keine Minute still sein! Das ich nicht lache!“
Als Shizuko schlĂĽpfte, war er ganz gepunktet. Neugierig sah er sich zu allen Seiten um. Anfangs machte ihm alles Angst. Krabben, Sonnenlicht, Anemonen... Seine Eltern erklärten ihm alles und Shizuko wurde langsam mutiger. Mit der Zeit fand er eine Menge Freunde – Fische, Seepferchen und Quallen. Jeden Tag tollten sie gemeinsam herum und lachten laut. Kaum war er wach, waren auch schon seine Freunde zum Verstecken oder Fangenspielen da.
Sein Vater lachte nur: „Ich habe immer gewusst, dass der Name Shizuko nicht zu dir passt! Und jetzt ab ins Bett!“
Als Shizuko größer wurde, konnte er sich eine Welt ohne seine Freunde gar nicht mehr vorstellen. Jeden Tag erforschten sie Schiffswracks, Höhlen und dunkle Schluchten. Sie spielten Meereskönige und Meeresköniginnen und schwammen miteinander um die Wette. Aber am liebsten spielten sie Unterwasserhandball. Shizuko konnte sich nämlich zu einem riesigen Luftballon aufblasen. Und er erlaubte seinen Freunden, ihn wie…